Von einigen, die auszogen, um fleißig zu proben
Matthias Miersch und Lea Herrfurth
Zur Vorbereitung auf die Aufnahme unserer ersten CD im Juni und weil wir so gerne Zeit miteinander verbringen und zusammen singen, stand auch dieses Jahr ein Probenwochenende für uns an. Gerade für die neuen Sängerinnen und Sänger, die wir Anfang des Jahres bei uns begrüßen durften, war es außerdem die perfekte Möglichkeit, alle aus dem Chor besser kennenzulernen.
Das Reiseziel unseres diesjährigen Proben-/ Aneinanderschweiß-/ Uns-selber-mal-feiern-Wochenendes hieß am vergangenen Wochenende Görlitz. In der dortigen Jugendherberge fanden wir ausgezeichnete Bedingungen vor für einen bunten, lauten und fröhlichen Chor-Haufen: einen schönen Probenraum, Nähe zu diversen Eisdielen, viel Sonnenschein und gutes Essen! Die Rahmenbedingungen stimmten also, die Ziele waren auch klar: die neuen Songs aufführfertig machen, Repertoirestücke aufpolieren und eine schöne und gesellige Zeit miteinander verbringen. Bereit für drei Tage Jazzchor Dresden!
Freitag
Ob mit Auto, Zug oder sogar mit Fahrrad: alle unsere ca. 40 Sängerinnen und Sänger haben die Fahrt an den östlichen Rand der Republik gemeistert – unser Beatboxer Tim ist sogar extra aus Frankfurt angereist. Die Zimmer werden bezogen, das erste gemeinsame Abendessen gibt es auf der Terrasse der Jugendherberge, ein wohliges Gefühl macht sich breit: Endlich Probenwochenende! ;)
Nach dem abendlichen ersten Probenblock ist auch die Grundlage für die kommenden Tage klar: Wir wissen, woran wir arbeiten müssen – und was wir können. Darauf darf dann auch noch angestoßen werden: mit Bier und Wein und vielen schönen und lustigen Gesprächen klingt der erste Abend in Görlitz aus… Langsam ziehen sich alle für den Schönheitsschlaf zurück – der Bass muss erstmal noch seine Betten beziehen.
Samstag
„Guten Morgäääähn“: fast ganz ausgeschlafen und fast ganz pünktlich stolpern wir noch fix zum Frühstück und dann in die erste Session. An diesem vollen Probentag warten einige Stücke auf den letzten Schliff, wir wollen an unserem gemeinsamen Sound arbeiten und morgen ist ja auch schon das Werkstattkonzert als Abschluss des Probenlagers. Das viele Singen und das heiße Wetter bereiten zwar sehr viel Freude, können für den Kreislauf hingegen auch schon mal etwas anstrengend sein – aber vielleicht lag es ja auch am Solo von unserem Matze, dass Lea zwischendurch erstmal kurz die Füße hochlegen muss um ihren Puls zu normalisieren ;)
Das Mittagessen ist eine willkommene Stärkung und nach einem Spaziergang auf die andere Neiße-Seite (Wer erkennt den Wortwitz?) geht es wieder an die Probenarbeit. Um einem Nachmittagstief vorzubeugen, haben wir zur Auflockerung der Proben gemeinsame „Dance Breaks“ ins Leben gerufen: Zwischendurch 10 min Musik aufdrehen, zusammen abzappeln und dann mit neuer Motivation wieder ran an den Speck. Das wirkt Wunder! Mit guter Laune und Spaß an der Musik proben wir weiter. Wie in jeder großen, glücklichen Familie gibt es auch im Jazzchor mal eine kleine Ehestreiterei („Der Sopran schleppt!“ – „Ich hab schon den Eindruck, dass ihr treibt im Bass!“)… aber: Was sich neckt, … Nicht wahr? ;) Das ist nichts, was eine Kugel Eis in der Kaffeepause nicht wieder gutmachen könnte. Am Ende des Tages sind die Erfolge der Probenarbeit sicht- bzw. hörbar und wir alle glücklich mit dem Tag. Als krönenden Abschluss gibt es abends noch eine Impro-Runde und es entstehen richtig coole, groovige Circle Songs von unserem Chorleiter Micha, Christoph und Franzi. Dann der wohlverdiente Feierabend mit Spielen und Getränken – so lässt‘s sich leben.
Sonntag
Nach einer, für den ein oder anderen etwas kurzen Nacht müssen bis zum Frühstück die Zimmer geräumt und der Probenraum in einen vorzeigbaren Zustand gebracht werden – denn wir erwarten Besuch: der Rock- und Popchor des Annengymnasiums Görlitz kommt vorbei, um mit uns ein Stück einzustudieren, das wir beim gemeinsamen Werkstattkonzert alle zusammen singen wollen. Mit einem kleinen Auszug aus unserem Programm verabschieden wir uns von den Schülern bis zum Nachmittag und proben noch mit Vorfreude weiter. Beim späteren Umzug zum Auftrittsort, der Kapelle des Annengymnasiums, darf selbstverständlich auch noch ein letzter Besuch bei unserem nun schon vertrauten Eisverkäufer nebenan nicht fehlen.
Unsere Stimmen haben soweit durchgehalten und so wird das Konzert für uns alle ein besonderer Höhepunkt des Wochenendes. Unsere neuesten Familienmitglieder meistern ihren ersten Auftritt in den Reihen des Jazzchores mit Bravour und gemeinsam mit dem Rock- und Popchor haben wir einen richtig schönen Sonntagnachmittag mit toller Atmosphäre. Es flossen sogar auch ein paar Tränchen auf und vor der Bühne – uuuuuhhh. :) Wir freuen uns sehr, dass wir auch einige neue Fans in Görlitz dazugewinnen konnten! Als auf das Ausklingen des letzten Tons von Hallelujah auch noch die Glocke der Kapelle erklingt, sind wir von diesem besonderen Moment alle ein bisschen verzaubert. So fahren wir am Ende beseelt wieder nach Dresden zurück und können auf ein wunderschönes Wochenende im tatsächlich noch schöneren Görlitz zurückblicken.
Abschließend möchten wir uns noch ganz herzlich bei allen bedanken, die dieses Probenwochenende so schön gemacht haben. Dabei geht besonderer Dank an den Rock- und Popchor des Annengymnasiums Görlitz, an alle Eisdielen in und um Görlitz, die Jugendherberge Görlitz, unsere Organisatoren und Organisatorinnen im Jazzchor, die unglaublich viel Zeit und Mühe für dieses Wochenende aufgebracht haben und natürlich an alle Sängerinnen und Sänger für diese tolle gemeinsame Zeit, die uns noch lange begleiten wird.
Und schon steigt die Vorfreude auf das nächste Wochenende: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Dort sind wir am 28. April beim A-cappella-Festival Total Choral zu Gast. Zusammen mit Soundshake singen wir in der Schalotte und freuen uns schon tierisch!