Die ersten Töne von Jule
Wie und wann bist du auf den Jazzchor Dresden aufmerksam geworden?
Das war Ende letzten Jahres, Anfang diesen Jahres. Ich habe zehn Jahre in einem anderen Chor gesungen. Und zehn Jahre in einem Chor, da will man auch Mal was anderes probieren. Da bin ich dann auf die Suche gegangen nach Chören und über die Webseite des Studentenwerks Dresden bin ich auf den Jazzchor gestoßen. Ich habe den Jazzchor auch selbst noch nie live gesehen, aber es gibt online auf YouTube viele Aufnahmen und das hat mich echt überzeugt. Vor allem der Imagefilm hat mir viel gebracht. Mir ist auch wichtig, dass das Chorleben stimmt. Das hat mich relativ schnell dazu gebracht, es Mal zu probieren. Vor allem, weil gerade Altistinnen gesucht wurden und wann sucht ein Chor schon Mal Altistinnen? Das passiert einmal in einem Jahrhundert. (lacht) Und da musste ich die Chance natürlich ergreifen.
Welche Stimmgruppe singst du?
Alt. Ich habe mich für den Alt2 beworben und nach meinem Einsingen meinte Micha, dass für mich Alt1 besser wäre. Mir war das Wurst, Hauptsache Singen.
Welche musikalischen Vorerfahrungen bringst du mit?
Zehn Jahre Gospelchor, Gesangsunterricht genommen und ganz viel Musicalgesang gemacht. Musical und Gospel sind so meine zwei Steckenpferde. Das ist da, wo ich glaube, dass ich am besten stimmlich reinpasse. Da bin ich also super beim Jazzchor aufgehoben. (lacht)
Beende den Satz: “Singen ist für mich…”
…Emotionen und ein Ventil, um Emotion rauszulassen.
Was wünschst du dir für die Zeit im Chor?
Ganz viel Neues zu lernen. Das hat sich bis jetzt auch schon bestätigt. Dieses neue Lernen und sich selbst immer wieder herauszufordern und mit neuen Sachen zu konfrontieren, sehe ich jetzt schon. Weil bei jedem Einzelnen der Drang dazu da ist, das zu machen und sich zu belesen und aktuell andere Videostreams anzusehen. Das finde ich schon anspruchsvoll. Das fordert mich heraus und das ist genau das, wonach ich gesucht habe.
Mit welchen Eigenschaften wirst du den Jazzchor Dresden bereichern?
Ich glaube, ich passe einfach von der Persönlichkeit her ganz gut rein. Ich bin ein offener Mensch, nehme selten einen Blatt vor den Mund und habe aber das Gefühl, dass das auch ganz gut angenommen wird. Auf der Bühne gebe ich auch viel von mir, ich spiele da keine Rolle, ich bin da ich. Ich habe da eigentlich wenig Filter. Und ich denke, dass sich der Chor durch mich dadurch bereichern kann.
Hast du bereits Auftritte mitmachen können? Wenn ja, welche und was waren deine Eindrücke?
Äh nein, ich habe noch nicht mitgesungen. Ich bin jetzt seit Januar dabei und ich hatte durch die Corona-Geschichte noch nicht die Gelegenheit, mitzusingen.
Beende den Satz: “Mein Beruf hat mit dem Singen im Chor gemeinsam, dass…”
Das ist eine echt schwere Frage. Spontan fällt mir da die Kreativität ein, aber auch die Außendarstellung. Ich arbeite in der Öffentlichkeitsarbeit, da geht es ja darum, sich nach außen zu präsentieren. Auf der Bühne zu stehen und zu singen ist ja letztendlich genau das.
Beschreibe dich mit drei Adjektiven.
Emotional, offen, vielleicht auch ein kleines bisschen verrückt.
Welche Schlussworte möchtest du an die Blogleser und -leserinnen richten?
Also das, was ich seit Januar vom Jazzchor mitbekommen habe, ist durchweg positiv. Es macht totalen Spaß mit den Leuten zu singen und auch jetzt über die Onlineproben. Und alles, was jenseits dessen passiert und man sich mit ihnen unterhält. Es ist so eine richtig schöne Gemeinschaft, in der ich mich echt wohlfühle. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich das auch auf der Bühne wiederspiegelt, dass die Leute eben nicht nur zum Singen zusammenkommen, sondern dass es eine wirkliche Gemeinschaft ist. Bei allen Chören, die ich bis jetzt gesehen habe, war das am Ende das, was den Funken zum Überspringen gebracht hat.
Das Interview führt Nancy, Alt 2.